Vorwort: Dieser Thread ist ein Copy and Paste von Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. . Da diese Zusammenfassung sehr umfangreich ist und schwer in eigene Wort zu fassen ist, habe diese Posts einfach kopiert. Alle Credits und Ehre gehören natürlich dem Autor Mike Kuketz.
Android ohne Google: Take back control! Teil1
Android ohne Datenkrake
Die Artikelserie »Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.« aus dem Jahr 2014 hat einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte dieses Blogs. Viele tausende von Menschen wollten damals erfahren, wie man sich von Google befreit und wieder die Herrschaft und Kontrolle über sein Android-Gerät zurückerlangt.
Nach nunmehr fünf Jahren ist es Zeit für eine Neuauflage der Artikelserie. Vieles hat sich geändert. Teilweise zum Positiven, teilweise aber auch zum Negativen. Auch die Artikelserie »Take back control!« erfordert viel Geduld und die Bereitschaft, sich von der eigenen Bequemlichkeit, und natürlich auch von der Indoktrination der Hersteller, zu verabschieden.
Das hochgesteckte Ziel der Artikelserie »Take back control!« lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ihr als Anwender sollt die Herrschaft und Kontrolle über euer Android-Gerät und eure Daten zurückgewinnen. Schritt für Schritt werde ich euch an dieses Ziel heranführen. Denn es muss endlich Schluss sein mit proprietären Apps und (Google-)Diensten, die uns unsere Unabhängigkeit und Selbstbestimmung über unsere Daten lediglich vorgaukeln.
Google ist schon lange evil
Direkt nach dem Einschalten unseres Androiden werden wir aufgefordert ein Google-Konto anzulegen oder das bereits bestehende mit dem Gerät zu verknüpfen. Wir werden in die Cloud gedrängt und sollen uns keine Sorgen um unsere Daten machen, sondern vielmehr den Anbietern bzw. Google »blind« vertrauen. Sozusagen als Gegenleistung erhalten wir ein perfekt aufeinander abgestimmtes Ökosystem, das an Einfachheit und Bequemlichkeit, aber auch Perfidität kaum zu übertreffen ist.
Googles Strategie, mit benutzerfreundlichen Produkten und Diensten den Markt zu erobern, ist also aufgegangen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Doch bei dieser Erfolgsgeschichte gilt es sich stets vor Augen zu führen, welcher Preis dafür von den eigentlichen Nutzern gezahlt wurde. Diese bezahlten und bezahlen nämlich mit den von ihnen »produzierten« Daten. Dieses »Bezahlen mit Daten« nehmen sie jedoch nicht wahr, denn ihnen fehlt die Transparenz, um zu sehen, was eigentlich bei der Smartphonenutzung »hinter ihrem Rücken« geschieht.
Google ist wie ein Junkie, ständig auf der Suche nach neuen Datenquellen, die die bereits angehäuften Datenschätze weiter anwachsen lässt. Google will alles wissen. In einem Interview mit James Bennet hat Aufsichtsratschef Eric Schmidt gesagt:
ZitatWith your permission you give us more information about you, about your friends, and we can improve the quality of our searches. We don’t need you to type at all. We know where you are. We know where you’ve been. We can more or less know what you’re thinking about.
Diese bereits im Jahr 2010 getätigte Bemerkung ist heute aktueller denn je. Android und andere Google-Produkte bzw. Dienste sind perfekt ineinandergreifende Zahnrädchen, die dem Nutzer eine Illusion der Kontrolle über seine Daten vortäuschen. Google setzt auf Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen., um Datenschutz-Einstellungen zu verstecken, diese missverständlich darzustellen oder den Nutzer mit irreführenden Formulierungen vom Schutz seiner Privatsphäre abzuhalten.
Die bittere Realität und kleine Lichtblicke
Im Jahr 2019 ist die Marktdominanz von Android erdrückend. In den letzten drei Jahren lag der Marktanteil von Android im Smartphone-Segment kontinuierlich über 85% – man könnte auch sagen: Googles mobiles Betriebssystem Android beherrscht den Markt wie kein anderes. Lediglich iOS spielt noch eine Rolle und kostet Android ein paar Marktanteile.
Die Marktdominanz von Android ist gewaltig und verhindert faktisch fast jede Neuentwicklung. Es ist daher wenig verwunderlich, dass alternative mobile Betriebssysteme wie Sailfish OS oder Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. vom Markt kaum wahrgenommen werden und so schnell wie sie eingeführt wurden auch wieder vom Markt verschwinden bzw. keine Rolle spielen.
Diese Marktdominanz von Google weckt unweigerlich das Gefühl von Hilfosigkeit. Oder weiter gedacht: Ohne Alternativen würde die Hilflosigkeit unweigerlich in Resignation enden. Doch es gibt Hoffnung. Über die letzten Jahre sind diverse Alternativen zu Google-Diensten entstanden. Projekte wie die Nextcloud, Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen., mailbox.org und weitere sind nicht nur ein Hoffnungsschimmer, sondern bieten einen echten Ausweg aus Googles Ökosystem. Wer diese kennenlernen möchte, dem sei der Beitrag »Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.« ans Herz gelegt.
Im Folgenden befassen wir uns speziell mit Android und welche Alternativen und Möglichkeiten wir haben, um uns nicht nur aus Googles Fangarmen zu befreien, sondern wie wir insgesamt einen selbstbestimmten Umgang mit unseren Daten auf dem Smartphone erreichen können.
Was wir erreichen können
Bevor wir die Kontrolle über unseren Androiden zurückerlangen, sollte eine Problematik der Smartphone-Welt nicht unerwähnt bleiben: Die fehlende Überprüfbarkeit bzw. Transparenz der proprietären Hardwarechips (bspw. Basebands). Selbst wenn wir auf einem Smartphone ausschließlich quelloffene Software einsetzen, wird die Vertrauenswürdigkeit direkt von der zugrunde liegenden Hardware beeinflusst. Diese Überlegung führt im Kontext der Artikelserie allerdings zu weit, da dies insbesondere dann relevant wird, wenn sich ein (staatlicher) Geheimdienst Zugriff verschaffen möchte. Die Kombination quelloffene Software und (halb-)offene bzw. proprietäre Hardware wird uns aber zumindest vor den allgegenwärtigen Datenkraken wie Google und Co. schützen.
Daher möchte ich auch diesmal den obligatorischen Hinweis nicht auslassen und unmissverständlich klar machen: Das Projekt »Take back control!« schützt nicht vor der gezielten Überwachung durch Geheimdienste oder andere Organisationen, die euch ins »Visier« genommen haben.
Ungeachtet dieser »Einschränkungen« wollen wir aber mit unserem Projekt Folgendes erreichen:
- Die (fast) vollständige Kontrolle über die eigenen Daten
- Die unabhängige und selbstbestimmte Nutzung des Geräts
- Die Abkopplung von Googles Ökosystem
- Den Ausstieg aus der Werbemaschinerie der Hersteller
- Den Schutz gegen Werbe-Profiling
Letztendlich muss unser hochgestecktes Ziel sein, die Herrschaft und die Kontrolle über unsere Daten zurückzugewinnen – auch wenn dabei immer ein »blinder Fleck« bleibt. Denn sobald ihr Daten mit anderen Menschen austauscht, sei es über E-Mail oder Messenger, so gibt es schlichtweg keine Garantie, dass die übermittelten Daten vom Empfänger sensibel behandelt werden oder nicht direkt nach Erhalt in der Microsoft-Cloud landen bzw. die Kontaktdaten via Google-Konto synchronisiert werden.
Letztendlich bedeutet das: Selbst wenn ihr mit euren Daten verantwortungsvoll umgeht und ausschließlich Dienste und Software einsetzt, mit denen ihr die Kontrolle behaltet, seid ihr eben immer externen Einflüssen ausgesetzt. Das soll unser Ziel allerdings nicht schmälern, sondern uns ins Bewusstsein rufen, dass der Schutz der eigenen Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist.
Die Komponenten
Unser hochgestecktes Ziel von einem »freien Android« lässt sich nur dann erreichen, wenn wir alle dafür notwendigen Komponenten einbeziehen und zu einem Ganzen zusammenfügen. Erst das Zusammenspiel als »Ganzes« lässt uns unsere Unabhängigkeit und Datenkontrolle zurückerlangen. Nach meiner Auffassung sind dafür folgende Komponenten notwendig:
- Betriebssystem: Die zentrale Softwarekomponente unseres Androiden basiert auf dem freien Betriebssystem LineageOS. Diese Android-Betriebssystemvariante steht für viele Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. zur Verfügung, wird von einer aktiven Community stetig weiterentwickelt und enthält von Haus aus keine Google-Apps. Im Rahmen der Artikelserie »Take back control!« habe ich mich im Vorfeld für das BQ Aquaris X Pro entschieden. Anhand dieses Geräts werde ich den Unlock-Vorgang und die Installation von LineageOS beschreiben. Ihr könnt der Artikelserie selbstverständlich auch dann folgen, wenn ihr kein BQ Aquaris X (Pro) habt.
- App-Store: Viele Anwender kennen lediglich den Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. als Bezugsquelle für neue Apps. Als Alternative werden wir für unser Projekt F-Droid verwenden, in dem ausschließlich »freie« und »quelloffene« Apps zum Download angeboten werden. Wer später unbedingt Apps aus dem Google Play Store beziehen möchte, der kann auf Alternativen wie den Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. oder Yalp-Store zurückgreifen.
- Apps: Wir werden ausschließlich auf freie und quelloffene Apps aus Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. zurückgreifen. Vom Angebot der dort verfügbaren FOSS-Apps profitieren insbesondere kritische Anwender, die Wert auf Apps legen, die ohne Tracker auskommen bzw. sensibel mit den (eingespeisten) Daten umgehen.
- Dienste: Unabhängig von Googles Ökosystem werden wir nur dann, wenn wir uns auch auf anderen Ebenen bzw. Diensten von Google verabschieden. So gilt es bspw. alternative Dienste für E-Mails, Google Maps etc. zu benutzen.
- Tools: Zusätzliche Kontrolle über Android erhalten wir mit Tools wie Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen., Magisk oder Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen..
- Korrekte Einstellungen: Mit der Installation von LineageOS allein ist es nicht getan. Erst die Aktivierung der Geräteverschlüsselung und ein ausreichend langer Entsperr-PIN schützt eure Daten auch vor physischen Angreifern. Kurzum: Auch die Einstellungen des Systems spielen eine Rolle, denn auch in LineageOS begegnen wir kritischen Voreinstellungen.
- Gesunder Menschenverstand: Die Technik allein kann euch nicht vor Googles Datensammelwut beschützen. Es bedarf auch gesunden Menschenverstands, damit all die oben genannten Komponenten auch funktionieren.
Über die Komponenten, Tools etc. dürft ihr gerne vorab im Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. diskutieren.
Hinweis
In den kommenden Teilen der Artikelserie werde ich auf die hier nur kurz vorgestellten Komponenten ausführlich eingehen. Ihr solltet beachten, dass euch ein Wechsel zu einem alternativen System (LineageOS) nicht zwangsläufig vor dem ungewollten Abfluss sensibler Daten schützt. Es bedarf weiterer Anpassungen und der korrekten Anwendung der oben verlinkten Tools. Berücksichtigt dies bitte, falls ihr Tools wie Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen. bereits vor der ausführlichen Darstellung, in weiteren Teilen der Artikelserie, einsetzen wollt.
Fazit
Der Weg zu mehr Kontrolle über das Android-Gerät und die eigenen Daten ist steinig. Es ist oftmals nicht leicht, die liebgewonnene, selbst anerzogene Bequemlichkeit und damit den Ausbruch aus dem Google-Ökosystem zu wagen.
Ob es dem Einzelnen letztendlich gelingen wird, sich ein (großes) Stück informationelle Selbstbestimmung zurückzuerobern, liegt einzig und allein am Willen des Einzelnen, zu lernen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Der innere Schweinehund wird dabei euer größter Feind sein.
Im kommenden Teil beschäftigen wir uns zunächst mit der Installation von LineageOS – exemplarisch vorgestellt an einem Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen..
Hinweis
Sollte euer Gerät nicht von LineageOS unterstützt werden oder ihr eine Installation nicht wagt, aber dennoch mehr Kontrolle über eure Daten anstrebt, dann solltet ihr einen Blick auf die Artikelserie »Android unter Kontrolle« werfen. Dort wird euch ein alternativer Weg aufgezeigt, Googles Datensammelwut zu begrenzen.